
Qualität und Sicherheit im Fokus
Okt. 2023Elektronisches Patientendossier
Aus erster Hand. Wer ein digitales Bankkonto hat, weiss, wie praktisch es ist, mit wenigen Klicks auf relevante Daten zugreifen zu können. Das Gleiche ermöglicht das elektronisches Patientendossier (EPD) im Gesundheitswesen: einen raschen, sicheren Zugriff und eine gute Übersicht über alle wichtigen Informationen. Der Nutzen ist immens. Für die Patientinnen und Patienten, die Angehörigen und das Gesundheitspersonal.
Persönlich habe ich das grosse Glück, bei guter Gesundheit zu sein. Die Organspende Karte und die Patientenverfügung sind wichtig für den medizinischen Notfall. Deshalb habe ich diese Informationen in meinem EPD sicher hinterlegt. Noch unmittelbarer ist der Nutzen, wenn jemand an mehreren, auch chronischen Krankheiten leidet. Sind die aktuellsten Laborwerte, Röntgenbilder oder der Austrittsbericht vom letzten Spitalaufenthaltzentral an einem Ort abgelegt, können alle involvierten Fachpersonen rasch und einfach darauf zugreifen, unabhängig vom jeweiligen Behandlungsort. Sofern der Patient, die Patientin dies erlaubt.
Das EPD stellt die Patientinnen und Patienten ins Zentrum. Es stärkt ihre Rechte und ihre Gesundheitskompetenz. Während einer Behandlung kann der Patient beispielsweise den Operationsbericht des Spitals der Physiotherapeutin zur Verfügung stellen. So hat diese die Informationen unmittelbar vor sich und kann rasch die richtigen Schritte einleiten. Das erhöht die Behandlungsqualität und verbessert die Patientensicherheit. Wird beispielsweise die Medikationsliste geteilt, können potenziell gefährliche Wechselwirkungen rasch erkannt und vermieden werden.
Je mehr Gesundheitsfachpersonen, Patientinnen und Patienten am EPD System teilnehmen, desto besser fliessen die Informationen zugunsten einer guten medizinischen Behandlung. Gleichzeitig wird das EPD laufend weiterentwickelt und verein facht und es kommen praktische neue Anwendungen dazu. Persönlich bin ich davon überzeugt, dass das EPD in ein paar Jahren für die meisten Menschen selbst verständlich sein wird. Ich freue mich darauf und danke allen beteiligten Ak teuren für ihre Mithilfe bei der Verbreitung und Weiterentwicklung des EPD.
Kontakt
Anne Lévy
Direktorin Bundesamt für Gesundheit